Baupreisindex für Wohngebäude um 14,4 % gestiegen
10.01.2022 Immobilienmakler & Sachverständige, Kreditwirtschaft, Zertifizierung, Marktinformationen
Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes sind die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland im November 2021 um 14,4 % gegenüber November 2020 gestiegen. Dies ist der höchste Anstieg der Baupreise gegenüber einem Vorjahr seit 51 Jahren (im August 1970 +17,0 % gegenüber August 1969). Baupreisindex für Wohngebäude um 14,4 % gestiegen
Im August 2021 waren die Preise im Vorjahresvergleich um 12,6 % gestiegen. Im Vergleich zum August 2021 erhöhten sich die Baupreise im November 2021 um 2,1 %.
Basiseffekt durch befristete Mehrwertsteuersenkung im 2. Halbjahr 2020
Neben dem Basiseffekt durch die befristete Mehrwertsteuersenkung im 2. Halbjahr 2020 wirkten sich zusätzlich die stark gestiegenen Materialpreise auf den Anstieg der Baupreise aus. Ohne die Mehrwertsteuersenkung hätte der Preisanstieg rein rechnerisch immer noch 11,6 % betragen. Diese Steigerungen seien wiederum auf die steigende Nachfrage vor allem bei Baumaterialien wie Holz und Stahl im In- und Ausland sowie Problemen in der Lieferkette während der Corona-Pandemie zurückzuführen. Baupreisindex für Wohngebäude um 14,4 % gestiegen
Einzelne Baupreissteigerungen
Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden stiegen von November 2020 bis November 2021 um 15,7 %. Den stärksten Anstieg gab es dabei bei den Zimmer- und Holzbauarbeiten. Sie sind aufgrund der erhöhten Nachfrage nach Bauholz im In- und Ausland um 38,9 % teurer geworden. Die Preise für Entwässerungskanalarbeiten stiegen um 18,2 %, für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten erhöhten sie sich um 17,1 % und für Klempnerarbeiten um 16,8 %. Betonarbeiten verteuerten sich um 16,5 %.
Die Preise für Ausbauarbeiten nahmen im November 2021 gegenüber dem Vorjahr um 13,5 % zu. Für Metallbauarbeiten erhöhten sie sich um 17,3 %, für Estricharbeiten um 15,6 %. Tischlerarbeiten kosteten 14,6 % mehr als im November 2020, bei Gas-, Wasser- und Entwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden stiegen die Preise um 14,5 %. Baupreisindex für Wohngebäude um 14,4 % gestiegen
Die Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden (ohne Schönheitsreparaturen) nahmen gegenüber dem Vorjahr um 14,2 % zu. Die Neubaupreise für Bürogebäude stiegen um 15,0 % und für gewerbliche Betriebsgebäude um 15,6 %. Im Straßenbau erhöhten sich die Preise um 9,0 % gegenüber November 2020. . Baupreisindex für Wohngebäude um 14,4 % gestiegen